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Paywalls umgehen: So lest ihr Artikel (fast) gratis

Paywalls gibt es bei immer mehr großen News-Websites, doch nicht jeder möchte oder kann für Artikel gleich ein ganzes Abonnement abschließen. Wir zeigen, wie man Paywalls umgehen und Plus-Artikel bei Spiegel Online, FAZ, Stern und vielen anderen Angeboten gratis lesen kann.

Wer online Artikel lesen möchte, hat sicher schon Erfahrungen mit Paywalls gemacht. Normalerweise ist hier die Entscheidung: Entweder Geld zahlen oder den Artikel nicht lesen können. Doch daneben gibt es noch andere Alternativen, die wir hier vorstellen.

1. Online-Zugang über Bibliotheken nutzen

Die beste Möglichkeit, auf Artikel hinter Paywalls zuzugreifen, klingt erstaunlich veraltet. Doch Stadtbibliotheken haben längst nicht mehr nur Bücher im Angebot, sondern bieten auch einen großen Fundus an Artikeln von News-Websites an.

Der Zugang ist denkbar einfach: Auf Portalen wie voebb.de für die Berliner Stadtbibliothek kann man für 10 Euro pro Jahr ein Abonnement abschließen. Anschließend kann man sich komplette Magazine und Zeitungen als PDF ausleihen oder in der Datenbank von Genios nach Artikeln suchen. Welche Websites und Magazine gelesen werden können, kann man bereits vorab auf der Website ansehen.

Bonus: Über viele Angebote von Stadtbibliotheken kann man auch andere Services wie beispielsweise Statista kostenlos nutzen. Natürlich kann man auch digitale Bücher oder Hörbücher ausleihen. Dafür bezahlt man jeweils kein weiteres Geld – mit der Jahresgebühr für die Stadtbibliothek ist alles bereits bezahlt.

2. Bibbot in Chrome installieren

Besonders bequem funktioniert der Zugang der Stadtbibliotheken in Kombination mit der Chrome-Extension Bibbot. Die Erweiterung überprüft beim Aufruf eines Artikels automatisch, ob der Inhalt über Genios zu finden ist.

Ist das der Fall, ruft die Erweiterung den Inhalt automatisch ab und fügt ihn in die Nachrichten-Website ein. Man erspart sich so also das manuelle Suchen nach dem Artikel.

Für Bibbot ist allerdings das Abo bei einer Stadtbibliothek die Voraussetzung.

3. Komplett kostenlos: 12ft.io

Eine Alternative für internationale Angebote wie die New York Times, die Washington Post oder das WSJ ist die Website 12ft.io. Sie spielt mit der Redewendung „Zeig mir eine 10 Fuß hohe Mauer und ich zeige dir eine 12 Fuß lange Leiter“ und umgeht die Paywalls von vielen Nachrichten-Angeboten automatisch.

Um 12ft.io zu nutzen, muss man nur die Website aufrufen und den Link zum Artikel einfügen. Anschließend zeigt einem die Website den Inhalt ohne Paywall an.

4. Plus-Artikel gratis lesen: Archive.is

Ähnlich wie 12ft.io funktioniert auch archive.is. Die Website ist zwar eigentlich dafür gedacht, Website-Inhalte für einen späteren Zugriff zu dokumentieren und zu archivieren. Bei vielen Paywall-Angeboten kann sie allerdings auch den Original-Artikel anzeigen, ohne dass man dafür zahlen muss.

Hierfür kann man archive.is aufrufen und in der unteren Suchbox nach bereits archivierten Versionen des Artikels suchen. Falls dort keine Inhalte zu finden sind, kann man auch selbst ein Archiv des Artikels anlegen – in vielen Fällen wird dabei der Artikel ohne Paywall angezeigt.

Paywalls umgehen: Welches Angebot ist das Beste?

Wer Artikel ohne Paywall lesen möchte, sollte auf das Angebot der Stadtbibliotheken zurückgreifen. Hier erhält man für eine geringe jährliche Gebühr den Zugriff auf Artikel von dutzenden Medienangeboten wie Spiegel, Stern, Welt, Zeit, sueddeutsche.de und vielen regionalen Tageszeitungen sowie Angebote wie Statista.

Bei Angeboten wie 12ft.io oder archive.is ist unklar, wie sich die Websites finanzieren und inwieweit sie die Nutzungsrechte von den Verlagen erworben haben. Die Nutzung sollte hier dementsprechend auf eigene Gefahr erfolgen.

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Über den Autor:

Ich habe als Journalist und Social-Media-Experte für t-online.de, die dpa und stern.de / Gruner + Jahr / RTL gearbeitet. Hier schreibe ich unter anderem über Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, TikTok und andere Themen rund ums Online-Marketing.

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