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Sitzungsdauer in Google Analytics richtig tracken

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Die Sitzungsdauer ist für Redakteure und Website-Betreiber einer der wichtigsten Messwerte in Google Analytics. Schließlich gibt dieser Wert darüber Aufschluss, ob der Inhalt überhaupt gelesen wurde und hilft dabei, Probleme zu identifizieren und Optimierungen vorzunehmen.

Wer sich schon mal intensiver mit Google Analytics beschäftigt hat, wird aber feststellen, dass die durchschnittliche Sitzungsdauer häufig bei 0 Sekunden oder zumindest sehr geringen Werten liegt.

Gut erkennbar: Die verzerrte Sitzungsdauer bis Ende Februar und die korrekte Sitzungsdauer mit meiner Lösung

Das Problem: Google Analytics Sitzungsdauer bei 0 Sekunden

Die Ursache dafür liegt in der Zählweise von Google Analytics: Weil ein ständiger Abgleich des Artikels mit den Google-Servern sehr aufwändig wäre, übermittelt Analytics neue Statistiken nur, wenn neue Interaktionen mit der Seite auftreten. Die Sitzungsdauer misst Analytics dann als Differenz zwischen der ersten und der letzten Interaktion einer Sitzung.

Das Problem dabei: Wenn ein Nutzer eure Seite über Google besucht, den Inhalt liest, aber anschließend nicht mehr mit eurer Seite interagiert, fehlt die zweite Interaktion mit der Seite. Die Sitzungsdauer und die durchschnittliche Besuchsdauer für die Seite werden daher mit 0 Sekunden angegeben. Dieser Messfehler ist bei Absprüngen besonders auffällig, betrifft aber grundsätzlich alle Ausstiegsseiten.

Die Lösung: Benutzerdefinierte Events verwenden

Benutzerdefinierte Ereignisse sind geeignet, um einen Endpunkt der Sitzung zu markieren, sodass daraus die Sitzungsdauer errechnet werden kann.

Das gute dabei: Die Ereignisse müssen nicht einmal durch den Nutzer ausgelöst werden. Es reicht vollkommen aus, eine Interaktion per JavaScript an Google zu senden.

Die einfachste Möglichkeit wäre dafür, jede Sekunde ein Ereignis an Google zu senden. Damit hätten wir einen sekundengenauen Überblick über die Sitzungsdauer. Diese Vorgehensweise würde aber die Analytics-Server belasten und wäre nicht sehr effizient.

Stattdessen bietet es sich an, beim Ausstieg aus der Sitzung ein Ereignis zu übermitteln. Dafür gibt es in JavaScript den EventListener beforeunload, der beim Schließen des Tabs ausgelöst wird.

Mit der Beacon-Technik von Analytics lassen sich dann benutzerdefinierte Ereignisse auch noch versenden, wenn der Tab schon einige Sekunden geschlossen ist. Damit die Absprungrate dennoch aussagekräftig bleibt, setzen wir außerdem noch das Parameter nonInteraction auf true.

Zusammengefasst sieht das Snippet dann so aus:

window.addEventListener('beforeunload',
 function(){
  ga('send', 'event', 'Website', 'Unload', {transport: 'beacon', nonInteraction:true});
 }
);

Dieses Snippet muss in der Website unter dem Analytics-Skript ergänzt werden und sendet ein Event mit der Ereignis-Kategorie „Website“ und der Ereignis-Aktion „Unload“ an Analytics. Ob das Tracking richtig funktioniert, könnt ihr unter Verhalten ➝ Ereignisse ➝ Übersicht sowie unter Verhalten ➝ Website-Content sehen.

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Über den Autor:

Ich habe als Journalist und Social-Media-Experte für t-online.de, die dpa und stern.de / Gruner + Jahr / RTL gearbeitet. Hier schreibe ich unter anderem über Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, TikTok und andere Themen rund ums Online-Marketing.

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