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Artikel schreiben und Geld verdienen – so funktioniert’s mit der VG Wort

Symbolbild: Euromünze vor abstrakter Grafik

Wer einen eigenen Blog oder eine Website hat, steckt häufig viel Zeit und Arbeit in seine Artikel. Anzeigen oder eine professionelle Vermarktung sind dabei oft nicht erwünscht, um mit den Artikeln Geld zu verdienen. Es gibt aber noch eine andere Option – die VG Wort verspricht Einnahmen von ca. 20 Euro pro Jahr und Artikel.

Online Artikel schreiben und mit jedem Artikel Geld verdienen – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Mit der VG Wort kann das aber selbst für kleinere Blogs sehr gut funktionieren. Pro Artikel können Autoren mit 15-20 Euro rechnen, ohne dafür etwas an ihren Inhalten oder dem Layout der Website ändern zu müssen. Wie aber funktioniert die VG Wort und was sind die Bedingungen für Autoren?

Wie die VG Wort funktioniert

Zunächst einmal: Fast ohne Bedingungen Geld erhalten – das klingt nicht wirklich realistisch. Und woher soll das Geld überhaupt stammen? Um das zu verstehen, muss man die Funktionsweise und Aufgaben der VG Wort kennen: Die VG Wort ist eine Verwertungsgesellschaft, die die Rechte von Autoren, Journalisten, Dichtern und ähnlichen Medienschaffenden vertritt.

Rechtlich gesehen hat die VG Wort die Aufgabe, Gelder zu erheben, einzusammeln und als Tantiemen an Autoren auszuschütten. Der Aufgabe der VG Wort liegt dabei die Annahme zu Grunde, das Artikel häufig kopiert werden, ohne dass der Autor dafür Geld erhält oder darüber informiert wird. Das kann beispielsweise beim Kopieren von Artikeln für eine Schulklasse sein, beim Speichern des Artikels auf einem USB-Stick oder beim Ausdrucken des Artikels.

In all diesen Fällen erhält der Autor keine zusätzlichen Einnahmen, obwohl sein Werk genutzt wird. Um dieses Problem zu lösen, hat der Gesetzgeber beschlossen, dass für diverse technische Geräte (Drucker, Kopierer, USB-Sticks) beim Verkauf eine kleine Gebühr anfällt, die an die Autoren umverteilt wird. Für diese Aufgabe ist die VG Wort zuständig.

VG Wort einrichten: Wichtige Bedingungen für Autoren

Nachdem die VG Wort die Einnahmen erhoben hat, müssen diese nun an Autoren verteilt werden. Wie aber erhält man die Gelder der VG Wort? Dafür sind zwei Schritte notwendig, die wir kurz erklären.

Zum einen müssen Autoren die VG Wort damit beauftragen, die Einnahmen in ihrem Namen zu erheben und auszuschütten. Dafür ist ein sogenannter Wahrnehmungsvertrag notwendig. Das klingt kompliziert, ist aber mit einer Registrierung bei der VG Wort einfach möglich.

Nach der Registrierung sind Autoren grundsätzlich dazu berechtigt, Gelder von der VG Wort zu erhalten. Zusätzlich ist es nun notwendig, der VG Wort Informationen zu eigenen Texten bereitzustellen. Für Online-Texte ist es hier üblich, genaue Angaben über die Website-Aufrufe pro Artikel mitzuteilen. Die VG Wort geht davon aus, dass Artikel mit vielen Aufrufen häufiger kopiert werden als Artikel, die nur selten gelesen wurden.

Diese Bedingungen müssen Artikel erfüllen

Für digitale Artikel gilt daher:

  • Der Artikel muss mindestens 1800 Zeichen lang sein (inklusive Leerzeichen)
  • Der Artikel muss mindestens 1500 Mal pro Jahr gelesen worden sein
  • Bei sehr langen Texten über 10.000 Zeichen reichen bereits 750 Zugriffe aus
  • Texte hinter einer Paywall benötigen nur ein Drittel der Zugriffe, also 250 oder 500 Zugriffe

Anschließend werden die Einnahmen der VG Wort unter allen Artikeln gleichmäßig verteilt. Ein Artikel mit 100.000 Zugriffen erhält also genauso viel Geld wie ein Artikel mit 1500 Zugriffen.

Außerdem werden die Zugriffe pro Kalenderjahr gezählt. Ein im Dezember veröffentlichter Artikel erhält also nur die im Dezember gesammelten Seitenaufrufe, kann aber im nächsten Jahr und in den nächsten Jahren erneut Ausschüttungen erhalten.

Technische Bedingungen: Zählpixel einbauen

Damit die VG Wort die Informationen zu den Aufrufen pro Artikel erhält, braucht es noch eine technische Änderung an der Website oder dem Blog. Hierbei muss ein sogenanntes Zählpixel eingebaut werden – eine kleine Grafik, die bei jedem Seitenaufruf geladen wird und über die die VG Wort nachvollziehen kann, wie oft die Grafik und damit auch der Artikel aufgerufen wurden.

Bei WordPress ist der Einbau dieser Zählpixel denkbar einfach: Von der VG Wort gibt es ein eigenes Plugin für WordPress, das man installieren und aktivieren kann. Noch etwas besser bewertet ist das unabhängige Plugin Worthy. Nach dem Installieren des Plugins müssen hier noch die Zählpixel importiert werden. Die Zählpixel erhält man einfach im Portal der VG Wort. Außerdem müssen die Artikel im Portal gemeldet werden, sobald sie die erforderlichen Aufrufe erreicht haben. Dies ist notwendig, damit beispielsweise die Textart und die Textlänge von der VG Wort bestimmt werden kann.

Einnahmen mit der VG Wort

Höhe der Einnahmen – wie viel Geld kann man verdienen?

Die Einnahmen der VG Wort verändern sich von Jahr zu Jahr. Das liegt zum einen an der Einnahmenseite der VG Wort selbst: Werden weniger Drucker, USB-Sticks und ähnliche Geräte verkauft, sinken auch die Einnahmen. Gleichzeitig ist die Summe pro Artikel davon abhängig, wie viele andere Autoren mit ihren Artikeln berechtigt sind.

Zuletzt wurden als Tantiemen pro Online-Artikel etwa 25 Euro ausgeschüttet, wovon 70 Prozent an Autoren und 30 Prozent an ebenfalls berechtigte Verlage gingen. Autoren konnten also ca. 17,50 Euro pro Artikel erreichen. Der Trend der Ausschüttungen ist in den letzten Jahren rückgängig gewesen, sodass man hier tendenziell mit einer geringeren Summe von 15 Euro kalkulieren sollte.

Wann werden die Gelder ausgeschüttet?

Die Tantiemen für Online-Artikel wurden zuletzt üblicherweise im September bekanntgegeben. Nach der Bekanntgabe erfolgte auch die Auszahlung der Tantiemen nur wenige Tage später, sodass die Gelder Ende September oder Anfang Oktober auf dem Konto waren.

Wie versteuere ich die Einnahmen der VG Wort?

Grundsätzlich handelt es sich bei Einnahmen durch die VG Wort um Einkünfte, die bei der Steuererklärung angegeben werden müssen. Die genaue Besteuerung unterscheidet sich dabei zwischen angestellten Redakteuren und freiberuflich tätigen Autoren.

Quellen:

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Über den Autor:

Ich habe als Journalist und Social-Media-Experte für t-online.de, die dpa und stern.de / Gruner + Jahr / RTL gearbeitet. Hier schreibe ich unter anderem über Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, TikTok und andere Themen rund ums Online-Marketing.

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